Die Theaterschule Aachen bildet im Rahmen einer Vollzeitausbildung Schauspieler und Schauspielerinnen aus. Optional besteht die Möglichkeit die Fächer Regie und Musical zu belegen und zusätzlich einen Abschluss als Regisseur*in oder Musicaldarsteller*in zu erlangen.
Die Ausbildung ist praxisbetont und führt die Studierenden früh durch Aufführungen in die Arbeitswelt ein. Die Ausbildung schließt bei bestandem Abschluss mit der Bühnenreife ab. Diese berechtigt zum Vorsprechen bei der ZAV (Zentrale Auslands- und Fachvermittlung). Durch die Aufnahme in dieses Register können die Absolvent*innen als professionelle Schauspieler*innen zum Vorsprechen bei Theater und Film von der Bundesanstalt für Arbeit vermittelt werden.
Die ZAV-Künstlervermittlung kooperiert mit dem EURES-Netzwerk (European Employment Services), dem Zusammenschluss der EU-Arbeitsverwaltungen. Die ZAV- Künstlervermittlung schaut über den nationalen Tellerrand und arbeitet eng mit anderen europäischen Künstlervermittlungen und ausländischen Hochschulen zusammen.
Die Ausbildung
Unsere Schüler und Schülerinnen werden ganzheitlich und praxisorientiert zu professionellen Schauspielerinnen und Regisseurinnen oder Musicaldarsteller*in ausgebildet.
Auf die Förderung von Kreativität, Selbständigkeit und Eigenverantwortung wird großer Wert gelegt. Individuelle Fähigkeiten werden perfektioniert und die persönlichen Stärken entwickelt. Die Schüler*innen werden an Eigenproduktionen herangeführt und frühzeitig mit dem Publikum konfrontiert. Unsere Berufe setzen heute ein variables Einsatzkonzept voraus, daher unterrichten wir auch Camera Acting, Mikrofonarbeit, Marketing und Casting Training
Dein Weg zu uns
Voraussetzungen:
Aufnahmeprüfung bestehen
- Mindestalter: 16 Jahre
-
Aufnahmeprüfung
Die Aufnahemprüfung gliedert sich:
1: VORSPRECHEN- zwei oder drei Monologe (davon sollte mindestens eine Rolle klassisch und eine Rolle komödiantisch sein) Eine Spieldauer von 7 Minuten für jeden Spielabschnitt soll nicht überschritten werden
- ein Gedicht oder ein Prosatext
- ein Lied, Song oder Chanson
2: ARBEITSTREFFEN
zusätzlich für Bewerber zum Ausbildungsgang Regie:
Diskussion über die schriftlich eingereichte Abhandlung.Feststellen des körperlichen Bewegungsvermögens
Improvisationsübungen
-
Aufnahmeantrag
Dem Aufnahmeantrag sind beizufügen:
- Lebenslauf in tabellarischer Form
- Angaben über den bisherigen Bildungsweg
- Zeugnisabschriften / Fotokopien
- Gesundheitszeugnis und Phoniatrisches Attest (HNO-Arzt)
- Aktuelles Portraitfoto (Passbild)
- Nachweis über die Überweisung der Aufnahmegebühr
(Kopie des Kontoauszuges) - bei Zusatzwahl Regie:
Schriftliche Arbeit
eines selbstgewählten klassischen / modernen Stücks mit eigenen Überlegungen zur Inszenierung, Figurenkonzeption der Rollen und des Bühnenbildes.
- Gesundheitszeugnis und Phoniatrisches Attest (HNO-Arzt)
Inhalte und Ablauf
| Körper | |
| Stimme | |
| Sprechen | |
| … | |
Während den ersten Semestern wird im Unterricht, Spiel, Improvisation, Stimmbildung, Sprechen, Textarbeit und Körpertraining im Vordergrund stehen und sich im Verlauf mehr zur praktischen Arbeit an Rollen und Produktionen hin entwickeln.
In diesen ersten Semestern sollen die Auszubildenden zusammen mit der Schulleitung entscheiden, ob sie den Zusatz Regie und/oder Musical zusätzlich belegen möchten.
Wir gehen von einer Regelstudienzeit von 7 Semestern (dreieinhalb Jahren) aus. Wie sich Studierende entwickeln ist jedoch individuell sehr unterschiedlich und es ist wichtig den nötigen Raum dafür zu geben. Eine längere oder kürzere Studienzeit ist für manche sinnvoll.
Dozententeam
Künstlerische Leitung
Roman Kohnle, Schauspieler und Regisseur
-> Curriculum Vitae
Dozententeam
Das Dozententeam besteht aus professionellen Schauspieler*innen, Regisseur*innen, Tanz – und Gesangslehrer*innen, Sprecherzieher*innen, Bühnenkampftrainer*innen und Pädagog*innen.
Kosten
Kosten/Schulgeld
Schauspiel: 390,- EUR / Monat
mit Zusatzwahl Regie: 430,- EUR / Monat
mit Zusatzwahl Musical: 490,- EUR / Monat
Schüler BAföG
Es kann gegebenenfalls Schülerbafög beantragt werden.
Weiterführende Informationen zum BAföG
Ab dem 3. Ausbildungsjahr besteht die Möglichkeit
einen Bildungskredit zu beantragen.
Philosophie
Die Theaterschule Aachen hat eine neue Leitung und ich möchte Ihnen hier meine Vorstellung von der Arbeit an unserer Schule, wie ich sie plane, präsentieren. Die Theaterschule Aachen wendet sich mit ihrem Angebot programmatisch an „Alle“ die unsere Gesellschaft abbilden. Wir möchten junge und ältere Menschen mit unterschiedlichsten kulturellen Wurzeln und individuellen Voraussetzungen ansprechen. Sie öffnet sich somit integrativ, vielfältig, divers und inklusiv, mit der Ausrichtung auf praxisbezogene Theaterarbeit.
Erst einmal haben wir zwei Bereiche:
Den Hobbybereich,
in dem wir theaterinteressierten und spielwütigen Laien wöchentlich die Möglichkeit bieten, an den Kursen Kidsclub, Jugendclub und Theaterclub teilzunehmen. Die Kurse werden von professionellen Schauspieler*innen oder Regisseur*innen geleitet und, nach Alter differenziert, angeboten. Hier wird gespielt, improvisiert, entdeckt, sich präsentiert, Erfahrungen gesammelt und hoffentlich mit viel Spaß und den Mitteln des Theaters gearbeitet. Am Schluss der Kurse stehen oft Präsentationen der Arbeiten.
Und wir bieten eine Berufsausbildung
in den Bereichen Schauspiel, Regie und Musical an. Die Berufsausbildung ist eine Vollzeitausbildung. Sie umfasst in der Regel dreieinhalb Jahre.
Durch einen eigenen Spielbetrieb und die Realisation von Aufführungen mit und ohne Gesang und Tanz, mit und durch die Studierenden, erlernen sie früh und umfassend konkret das Handwerk des Theatermachens in der Praxis.
Ich selbst hatte das Glück, sowohl als Schauspieler in den verschiedensten Rollen auf der Bühne und vor der Kamera stehen zu dürfen, als auch in Musicals Hauptrollen zu singen und Regie zu führen.
Zu spielen, zu Singen und auch selbst Regie zu führen erweitert den Beruf, die beruflichen Möglichkeiten und die künstlerische Freiheit und Eigenständigkeit. Ich möchte denen, die professionell auf der Bühne oder vor der Kamera, oder im Musical agieren möchten, zur Entwicklung ihrer individuellen Begabung und Kreativität alle Möglichkeiten bieten..
Die Spezialisierung auf die verschiedenen Ausdrucksformen von Schauspiel, Camera Acting, Physical Theatre, Tanz, Gesang und Regie werden nach Begabung und Neigung gefördert und fließen in der Arbeit an konkreten Projekten zusammen.
Verbindende Grundlagen und Ausgangspunkt sind das Schauspiel, die dramatische Dichtung und deren Themen im kulturellen, historischen sowie aktuellen Kontext. An dieser Stelle suchen wir die Kooperation mit anderen Kulturschaffenden und Bildungsträgern in der Region..
Welches sind die Texte und Themen, die in den Schulen und gesellschaftlich relevant sind?
Worüber sollen wir diskutieren, uns informieren und tätig werden?
Was ist die Funktion von Theater in dieser Zeit, in unserer Gesellschaft, in Aachen?
Das Theater schafft einen spielerischen Zugang zu selbstwirksamen Ausdrucksformen und vertiefendem interkulturellem, sowie sozialem Dialog.
Das Theater hat eine wichtige Funktion, um kulturelle Werte zu erhalten und gesellschaftliche Probleme zu behandeln.
Das Theater hat eine wesentliche Funktion, um den geistigen Wert und die Schönheit der Sprache und Literatur zu erweisen und damit einen Bildungsauftrag.
Unter meiner künstlerischen Leitung hat die Theaterschule früher schon über Jahre die Abiturthemen mit Produktionen wie „Faust” oder „Nathan der Weise” der umliegenden Gymnasien bedient und konnte den Schüler*innen und Lehrkräften Aufführungen in den Schulen und an externen Spielorten präsentieren und diese in vertiefenden Gesprächen behandeln. Diese Arbeit füllt eine Lücke im Kulturangebot der Stadt und Region, die von den Schulen sehr dankbar aufgenommen wurde. Wir werden diese Tradition mit „Der zerbrochene Krug“ von Kleist fortführen. Auch von Grundschulen und Kindergärten und gerade im Umland wurden unsere Kinder- und Jugendtheaterstücke wie „Die Kuh Rosmarie”, „An der Arche um Acht”, „Dschungelbuch” und „Peter Pan” gerne gebucht.
Mit „Unschuld” oder dem Musical „Ghetto” haben wir gesellschaftliche Themen, wie den Holocaust und Fremdenfeindlichkeit, behandelt.
Und wir haben den Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte Aachen e. V. mit unserer Arbeit unterstützt.
Diese Arbeit möchten wir verstärkt wieder aufnehmen und bieten damit unseren Auszubildenden auch einen Übergang in die Arbeitswelt als Theaterschaffende.
Auch möchten wir die Kooperation mit den städtischen Theatern und der freien Szene wieder aufnehmen, die unsere Absolvent*innen schon in der Vergangenheit und auch aktuell zu ihren Mitarbeitenden zählten und zählen.
Roman Kohnle
Leiter der Theaterschule Aachen